Als „alter“ Foxpro und Delphi-Entwickler schaut man mit etwas Erstaunen auf die Art und Weise wie KI die Softwareentwicklung umkrempelt. Man kann mit Tools wie ChatGPT sogar mit Exoten wie Lazarus mit Pascal Software schrieben lassen, auch Tools wie Delphi verstehen diese KI-Umgebungen,
Mittlerweile kann man sich auf diese Weise ganze Programme automatisiert schreiben lassen, auch wenn es natürlich an gewissen Punkten dann zu Engstellen kommt, etwa wegen der begrenzten Menge an Tokens, die diese Tools im Moment verarbeiten können.
Dennoch: erstaunlich und auch erst der Anfang, da kann man sich sicher sein, denn im Moment entwickelt sich dies alles mit einem fast schon erschreckenden Tempo vorwärts. Interessanterweise geht diese rasante Entwicklung aber einem großen Teil der Öffentlichkeit inklusive der Politik ziemlich vorbei.
Aber die die Welt der Technologie entwickelt sich dennoch rasant, und Künstliche Intelligenz (KI) sowie maschinelles Lernen stehen im Zentrum dieser Revolution. Und alld diese wunderbaren Technologien verändern dabei nicht nur die Art und Weise, wie wir Probleme lösen, sondern offensichtlich auch, wie Software entwickelt wird. Ein aktueller Trend, der als Software 2.0 bekannt ist, verspricht dabei, die Softwareentwicklung gleich mal grundlegend zu transformieren.
Die KI-Basierte Softwareentwicklung – Was ist Software 2.0?
Traditionell wird Software von menschlichen Programmierern geschrieben, die Code Zeile für Zeile verfassen, was ich persönlich oft genug gemacht habe. Dieser Prozess ist oft zeitaufwendig und fehleranfällig. Software 2.0 hingegen nutzt neuronale Netzwerke und Machine-Learning-Algorithmen, um Programme zu generieren. Diese Algorithmen analysieren große Datenmengen und lernen daraus, um optimale Lösungen zu finden und zu implementieren. Menschen definieren lediglich die Rahmenbedingungen und Ziele, während die KI den Rest übernimmt. In anderen Worten: man definiert den Rahmen, die Ziele und KI übernimmt die bisherige Schweißarbeit. Das finde ich teils traurig, weil die Freude des Programmierens verloren geht, teils vielversprechend, weil man schneller und umfangreicher seine eigenen Visionen Realität werden lassen kann, sogar als Einzelentwickler.
Umsetzung und Programmierung von Software 2.0:
Dieser Teil könnte auch durch Unternehmen, die eigene Modelle trainieren , umgesetzt werden. Einzelentwickler steht dieser Weg auch zur Verfügung, sofern entsprechende Hardware vorhanden ist, wobei DeepSeek gezeigt hat, es müssen nicht immer die gigantischen Mengen sein, die die großen US-Techno-Konzerne immer zu benötigen scheinen.
-
Daten als Grundlage: Der erste Schritt besteht darin, große Mengen an Daten zu sammeln, die für das spezifische Problem relevant sind. Diese Daten dienen als Grundlage für das Training der neuronalen Netzwerke.
-
Training der Modelle: Die gesammelten Daten werden verwendet, um Machine-Learning-Modelle zu trainieren. Dies geschieht durch Algorithmen, die Muster und Zusammenhänge in den Daten erkennen. Das Training erfolgt iterativ, wobei das Modell kontinuierlich angepasst wird, um die Genauigkeit zu verbessern.
-
Automatisierte Codegenerierung: Sobald das Modell ausreichend trainiert ist, kann es verwendet werden, um Code zu generieren. Dies geschieht durch die Anwendung des Modells auf neue, ungesehene Daten. Der generierte Code ist darauf ausgelegt, die definierten Ziele zu erreichen. Das ist der Punkt, wo die viele von uns ins Boot der KI-gesteuerten Softwareentwicklung springen.
-
Validierung und Optimierung: Der generierte Code wird anschließend validiert, um sicherzustellen, dass er die gewünschten Anforderungen erfüllt. Dies kann durch automatisierte Tests oder durch manuelle Überprüfung geschehen. Basierend auf den Ergebnissen wird das Modell weiter optimiert.
-
Kontinuierliches Lernen: Ein großer Vorteil von Software 2.0 ist die Fähigkeit zum kontinuierlichen Lernen. Das Modell kann auch nach der Implementierung weiterhin neue Daten analysieren und sich an veränderte Bedingungen anpassen.
Vorteile von Software 2.0
-
Effizienzsteigerung: Durch den Einsatz von KI können Unternehmen ihre Prozesse optimieren und die Effizienz steigern. Maschinen können Muster und Zusammenhänge in Daten erkennen, die für Menschen nicht offensichtlich sind und vor allem kann KI dies wesentlich schneller, womit sich Produktionszyklen natürlich erheblich beschleunigen und sich Innovationen immer schneller auf den Markt drängen. Die Welt wird sich allgemein durch KI immer schneller drehen und so kann eben auch die Entwicklung von Software durch den Einsatz von KI beschleunigt werden. Maschinen können halt rund um die Uhr arbeiten und benötigen keine Pausen wie wir, was die Zeit bis zur Markteinführung deutlich verkürzen kann.
-
Kosteneinsparungen: Automatisierte Softwareentwicklung kann die Kosten senken, da weniger menschliche Arbeitskraft benötigt wird. Dies ist besonders in Branchen mit hohem Wettbewerbsdruck von Vorteil. Bedeutet natürlich auch Konsequenzen für den Arbeitsmarkt, einer der vermutlich größten Schattenseiten von KI, was man auch in Zukunft spüren wird.
-
Anpassungsfähigkeit: Software 2.0 kann sich schnell an veränderte Bedingungen anpassen. Maschinen lernen kontinuierlich aus neuen Daten und können ihre Algorithmen entsprechend anpassen. Können die meisten von uns zwar auch, aber Maschinen sind halt schneller.
Anwendung in verschiedenen Branchen
Die Branchen sind natürlich nur beispielhaft, letztlich gibt es kaum Bereiche und Branchen, wo Software 2.0 nicht zum Einsatz kommen könnte.
- Gesundheitswesen: KI hilft bei der Diagnose von Krankheiten und der Entwicklung personalisierter Behandlungspläne. Gerade im Gesundheitsbereich gibt es große Hoffnungen, dass KI uns dabei helfen kann, schneller Krankheiten zu heilen, auch weil schneller komplexe Daten analysiert werden können.
- Finanzwesen: Algorithmen analysieren Markttrends und helfen bei der Entscheidungsfindung im Handel und Risikomanagement.
- Produktion: Maschinelles Lernen optimiert Produktionsprozesse und reduziert Ausfallzeiten.
- Einzelhandel: Personalisierte Empfehlungen und dynamische Preisgestaltung verbessern das Einkaufserlebnis, wobei man dies auch zurecht skeptisch sehen kann, denn ob personalisierte Empfehlungen immer in die richtige Richtung gehen, ist eine gute Frage. Könnte auch sein, dass dies eher den menschlichen Blickwinkel verkleiner.
Herausforderungen und ethische Überlegungen von Software 2.0
Trotz der vielen Vorteile gibt es, we ja auch angedeutet, auch Herausforderungen. Die Abhängigkeit von KI wirft Fragen zur Datensicherheit und zum Datenschutz auf. Zudem müssen ethische Überlegungen berücksichtigt werden, um sicherzustellen, dass die Technologie fair und verantwortungsvoll eingesetzt wird. Und natürlich wir KI allgemein den Arbeitsmarkt beeinflussen, es wird Gewinner geben, aber auch sehr viele Verlierer.
Software 2.0: KI-basierte Softwareentwicklung zusammengefasst:
Software 2.0 hat das Potenzial, die Softwareentwicklung zu revolutionieren und neue Möglichkeiten in verschiedenen Branchen zu schaffen. Unternehmen, die diese Technologie frühzeitig adaptieren, können sich einen Wettbewerbsvorteil sichern. Es bleibt jedoch wichtig, die damit verbundenen Herausforderungen und ethischen Fragen im Blick zu behalten.
Die Zukunft der Softwareentwicklung ist spannend und voller Potenzial. Es ist wichtig, dass Du die neuesten Entwicklungen in diesem faszinierenden Bereich verfolgst, um nicht selber den Anschluss zu verlieren.