Was ist Autoruns – und warum es dein Windows schlanker und sicherer machen kann

Es gibt sie, die kleinen Helden des Alltags und in diesen Fall die kleinen Helden des Windows-Alltags wie Autoruns. Ein kleines kostenloses Tool von Microsoft selber, welches unter anderen dann hilfreich sein kann, wenn dein Windows-Rechner langsam startet und du testen möchtest, ob dein alter Rechner nicht doch langsam zu alt wird. Es ist aber auch dann hilfreich, wenn sich Programme heimlich im Hintergrund einnisten, auch dann lohnt sich ein genauer Blick auf die Autostart-Einträge und genau dies macht Autoruns möglich.

Autoruns  ist ein kostenloses Tool von Microsoft Sysinternals, welcher tiefer eintaucht als die Bordmittel. Während der Task-Manager oder „msconfig“ nur die offensichtlichsten Autostarts zeigt, deckt Autoruns gnadenlos alles auf, was beim Hochfahren automatisch mitlädt – mitunter sogar Dinge, die du nicht einmal vermuten würdest.

Nach dem Start von Autoruns erhältst du eine sehr detaillierte Übersicht aller Startpunkte im System. Dazu gehören klassische Registry-Schlüssel wie „Run“ oder „RunOnce“, aber auch Dienste, geplante Aufgaben, Explorer-Erweiterungen, Internet Explorer Add-ons, Login-Skripte und noch viel mehr. Du siehst also nicht nur, was auf deinem Desktop landet, sondern auch, was sich im Hintergrund ins System einklinkt – manchmal gut versteckt.

Ein besonders praktisches Feature: Du kannst unerwünschte Einträge einfach per Häkchen deaktivieren, ohne sie direkt zu löschen. So kannst du testweise Änderungen vornehmen und notfalls alles wieder rückgängig machen – ohne Risiko. Zusätzlich lässt sich einstellen, dass nur Einträge von Drittanbietern angezeigt werden, was die Übersicht enorm verbessert.

Ein weiteres Highlight ist die direkte Integration von VirusTotal. Damit kannst du verdächtige Autostart-Einträge mit einem Klick auf bekannte Schadsoftware überprüfen lassen. Gerade für alle, die sich regelmäßig mit der Frage „Ist das normal?“ herumschlagen, ist das ein echter Mehrwert.

Autoruns muss übrigens nicht installiert werden – du kannst es direkt von einem USB-Stick starten. Das macht es auch für den Einsatz bei der Fehleranalyse auf fremden Rechnern oder in IT-Abteilungen sehr nützlich.

Wer möchte, kann sogar den aktuellen Zustand des Systems abspeichern und später mit einem neuen Scan vergleichen. Das hilft, wenn man zum Beispiel wissen will, welches Programm sich in den letzten Tagen heimlich in den Autostart geschlichen hat.

Zusammengefasst ist Autoruns das perfekte Tool für alle, die gerne wissen, was im eigenen System passiert – und die Kontrolle nicht aus der Hand geben wollen. Egal, ob du einfach nur den Bootvorgang beschleunigen oder hartnäckige Malware aufspüren willst: Mit Autoruns bekommst du den nötigen Durchblick und die passenden Werkzeuge gleich dazu.

Du findest das Tool direkt bei Microsoft:
Autoruns Download-Seite (Microsoft Sysinternals)

Wie du Autoruns richtig nutzt – Schritt für Schritt

Der erste Start von Autoruns kann sehr umfangreich wirken. Dutzende Registerkarten, unzählige Einträge und dies alles mit kryptischen Pfaden und Dateinamen. Aber wenn man genauer hinschaut, dann bemerkst du schnell, auf was  du achten musst.

autoruns sysinternals

Microsoft-Einträge ausblenden

Gleich zu Beginn solltest du oben im Menü „Options > Hide Microsoft Entries“ aktivieren. Damit verschwinden viele systemeigene Autostarts, die in der Regel wichtig für Windows sind – so bleibt der Fokus auf Programmen von Drittanbietern. Diese Einstellung schützt dich davor, versehentlich wichtige Systemkomponenten zu deaktivieren.

Nach verdächtigen Programmen suchen

Nun kannst du dich durch die Reiter klicken – besonders interessant sind:

  • Logon: Alles, was beim Benutzer-Login automatisch startet.
  • Scheduled Tasks: Geplante Aufgaben, auch gerne von Software im Hintergrund eingerichtet.
  • Services: Hintergrunddienste, die bei jedem Start mitlaufen.
  • Explorer & Internet Explorer: Erweiterungen, Plugins oder Toolbars, die oft heimlich installiert werden.

Wenn dir ein Eintrag komisch vorkommt, kannst du mit einem Rechtsklick darauf entweder die Datei direkt im Explorer öffnen oder sie online prüfen. Besonders hilfreich: Aktiviere in den Optionen die VirusTotal-Integration. Dann bekommst du neben jedem Eintrag eine Einschätzung, ob andere Nutzer oder Virenscanner die Datei als verdächtig einstufen.

Deaktivieren statt löschen

Wenn du einen Eintrag nicht brauchst oder verdächtig findest, entferne einfach das Häkchen. Damit wird der Start des Programms verhindert, aber die Datei selbst bleibt unangetastet. Das ist ideal, um testweise die Auswirkungen zu beobachten – zum Beispiel, ob dein System schneller startet oder eine Fehlermeldung verschwindet.

Falls doch mal etwas nicht wie gewünscht läuft, kannst du jederzeit zurückgehen und den Eintrag wieder aktivieren.

Was darf weg – und was besser nicht?

Als Faustregel gilt: Alles, was du kennst (z. B. Spotify, OneDrive, Adobe, Zoom etc.), kannst du gefahrlos testweise deaktivieren, wenn du das Programm bzw. den Service nicht benötigst. Wenn du das Programm danach doch wieder brauchst, so kannst es natürlich trotzdem jederzeit manuell starten.

Vorsicht ist geboten bei Einträgen, die auf Treiber, Sicherheitssoftware oder das BIOS-Management hinweisen. Wenn du dir nicht sicher bist, lieber erst einmal googeln oder den Eintrag durch VirusTotal checken lassen.

Mit Autoruns aufräumen wie ein Profi

Autoruns ist mehr als nur ein Autostart-Manager – es ist ein echtes Diagnosetool für Power-User, Technikinteressierte und alle, die sich nicht alles vom System gefallen lassen wollen. Wer regelmäßig aufräumt und unnötige Einträge entfernt, profitiert nicht nur von schnelleren Startzeiten, sondern auch von einem sichereren und transparenteren System.

Wenn du magst, kannst du dir eine kleine Routine daraus machen: einmal im Monat Autoruns starten, einen Blick auf die neuen Einträge werfen und alles rauskicken, was du nicht brauchst. Dein PC wird es dir danken.

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