Was steckt hinter „Photonische“ & „Neuromorphe“ Hardware?

Photonische Chips nutzen Licht (Photonen) anstelle von Elektronen zur Datenübertragung und -verarbeitung — besonders beeindruckend in Form von silicon photonics oder durch optische Resonatoren und Laser. Diese Komponenten eröffnen extrem schnelle, energieeffiziente Rechenwege. Beispiel: MIT-Forscher entwickelten einen photonic accelerator, der Neural-Network-Berechnungen theoretisch 10 Millionen Mal effizienter als heutige elektronische Chips ausführt.

Neuromorphe Architektur – Nachahmung des Gehirns

Neuromorphe Chips verfolgen ein ganz anderes Prinzip: Aufbau und Arbeitsweise sind dem menschlichen Gehirn nachempfunden – mit Spiking Neural Networks (SNNs), synapsenartigen Strukturen und event-basierter Verarbeitung. Intel etwa hat mit Loihi 2 und dem System Hala Point große Fortschritte gemacht – extrem sparsam, massiv parallel, bis zu 1,15 Milliarden „Neuronen“ auf einem System.

Der aktuelle Stand & Forschung

Photonische Neuromorphe Prototypen: Zahlreiche Forschungsgroups zeigen experimentelle Chips mit microring resonators als Neuronen oder Spiking-Lasern (VCSELs) – extrem schnell, kompakt und energieeffizient.

Prognosen & Märkte:

Der Markt für photonic neuromorphic Chips lag 2023 bei ca. 184 Mio $, wird bis 2030 voraussichtlich auf 243 Mio $ wachsen (CAGR ~5,8 %).

Andere Studien sehen ein stärkeres Wachstum – teils über 30 % CAGR, mit ersten kommerziellen Anwendungen ab 2025 in Bereichen wie Edge-KI, Medizintechnik oder Trading.

Herausforderungen: Thermische Stabilität, präzise Produktion, Integration mit Elektronik und Kosten sind große Hürden.

Was kann man damit machen – und was kommt als Nächstes?

Anwendungen & Benefits

Datacenter & KI: Photonische Beschleuniger liefern extreme Performance bei deutlich reduziertem Stromverbrauch.

Edge- und Echtzeitanwendungen: Innatera’s Pulsar-Chip – ein neuromorphes System für smarte Geräte (Türklingeln, IoT), das nur bei Bedarf Strom verbraucht. Super ideal für energiearme, lernfähige Endgeräte.

Gehirn-Inspiration auf Supercomputer-Level: China schafft mit dem „Darwin Monkey“ einen super-intelligenten, energieeffizienten SNN-Rechner zur Simulation neuronaler Netze.

Kommende Produkte & Roadmap

Neurophos: Ein US-Startup testet 2027 erste optische Prozessoren, die laut seinen Angaben eine GPU-Leistung bei nur 1 % Energieverbrauch liefern – Pilot-Projekte mit Rechenzentren geplant.

Lightmatter: Falls in Data Centers bereits aktiv – mit Photonic-Chips für KI-Konnektivität. 2024 erhielten sie 400 Mio $ Finanzierung; ein IPO ist im Gespräch
Reuters.

Photonische Multiplexer: Chinesische Forscher haben einen silicon photonic multiplexer Chip mit 38 Tbps entwickelt – mögliche Anwendungen in KI-Modellübertragung – kommerzielle Anwendung binnen 3–5 Jahren erwartet.

Zusammenfassung auf einen Blick

Photonische & Neuromorphe Hardware – Übersicht
Kategorie Details
Was es ist Hardware, die Licht (photonisch) oder gehirnähnliche Strukturen (neuromorph) nutzt
Aktueller Stand Forschung mit photonic resonators, VCSEL‑SNNs und neuronalen Chips wie Intel Loihi 2
Anwendungspotenzial Super-schnell, extrem energieeffizient, ideal für KI, Edge Devices, Echtzeit-Verarbeitung
Konkrete Produkte
  • Innatera Pulsar (Edge Devices)
  • Neurophos OPU (Testphase)
  • Lightmatter (Data Centers)
  • Große photonic Chips ab 2027 in Aussicht
Roadmap Erste kommerzielle Einsätze ab Mitte der 2020er, breiter Einsatz in Rechenzentren bis 2030 möglich

Photonische und neuromorphe Hardware könnten die Art und Weise, wie wir Computer und KI nutzen, grundlegend verändern – von energieeffizienten Edge-Geräten bis hin zu Hochleistungsrechenzentren der Zukunft. Zwar kommt die Zukunft meist nicht ganz genau wie erwartet, aber die Richtung könnte schon passen.

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