Zurück in die Zukunft der PC-Geschichte

Die Geschichte des modernen PCs beginnt nicht in den 90ern, sondern bereits Ende der 70er Jahre, streng genommen noch früher. Damals entstanden die ersten Heimcomputer,  die Computertechnik aus Laboren und Firmen in Wohnzimmer und Büros brachten., wenn auch zunächst eher eine Rarität. Geräte wie der Apple II (1977), der Commodore PET oder der TRS-80 legten den Grundstein für das, was später zum PC wurde. Diese Maschinen waren oft noch klobig, verfügten über wenige Kilobyte Speicher und hatten monochrome Bildschirme. Dennoch ermöglichten sie Programmieren, einfache Spiele und Textverarbeitung – für viele die ersten echten Schritte in die digitale Welt.

Retro PC 80er

Die 80er – die Ära der Personal Computer

Mit der Einführung des IBM PC 5150 (1981) begann die moderne PC-Ära. IBM setzte auf offene Architektur, sodass Dritthersteller kompatible Hardware und Software entwickeln konnten. Intel-Prozessoren wie der 8088 arbeiteten zusammen mit 64–256 KB RAM und Diskettenlaufwerken, die noch heute Retro-Fans in Nostalgie schwelgen lassen. Bald folgten die IBM-kompatiblen PCs und die ersten Grafikstandards wie CGA und später EGA, die einfache, aber beeindruckende Farbgrafiken ermöglichten.

Parallel dazu entwickelten Softwarehersteller Betriebssysteme wie MS-DOS aus dem nicht ganz unbekannten Haus Microsoft, welches sich bis in die 90er als Standard hielt und ja immer noch irgendwie in Windows weiterlebt. Nur die schlimmsten Alpträume wissen wie viel alter Code noch immer in Windows schlummert.

Textverarbeitung, Tabellenkalkulation und erste Spieleklassiker wie King’s Quest oder Lode Runner prägten diese Zeit. Für viele war das Tippen von Batch-Dateien oder CONFIG.SYS Teil des Alltags und wer erinnert sich nicht an DIR/P :)

Ja, es gab auch schon Windows 1.0 und 2.0, aber so richtig ernstgenommen hat man es nicht. Apple, aber auch Amiga waren hier schon einiges weiter, aber der graue Industriestandard war halt erfolgreicher.

Die 90er – Multimediale Revolution

Die frühen 90er brachten mit 486er- und Pentium-Prozessoren endlich echte Leistungsfähigkeit. PCs hatten nun 8–16 MB RAM, Festplatten mit mehreren hundert Megabyte, SVGA-Grafik und die ersten 3D-Beschleuniger. Sound Blaster und AdLib machten aus einfachen Pieptönen Musik und Geräusche. Es entstand die Demoscene, eine Community, die die Grenzen der Hardware kreativ ausreizte.

Gleichzeitig kam die grafische Benutzeroberfläche: Windows 3.1 und später Windows 95 machten PCs für alle zugänglich. Maussteuerung, Icons und Fenstertechnik lösten die reine Kommandozeile ab – und eröffneten neue Möglichkeiten für Produktivität und Spiele. Klassiker wie Doom, SimCity 2000 oder Warcraft liefen auf diesen Systemen und begeisterten Millionen Nutzer weltweit.

Internet & Vernetzung

Mit 14.400–28.8k Modems mit ihrem unvergesslichen Einwahlgeräusch begann auch die Vernetzung der PCs. Dienste wie AOL oder ICQ ermöglichten erste Chats und Emails, während HTML und erste Webseiten den Grundstein für das heutige Internet legten. Vor und teils auch noch während des Internets gab es auch schon das Fidonet, ein Thema für sich. Wer damals online ging, betrat eine komplett neue digitale Welt. Von DSL konnten die meisten hierzulande noch lange nur träumen selbst als es dies gab. Meine erste Anfrage zu DSL wurde von einem Telekom-Techniker mit der Antwort „ziehen sie halt woanders hin“ beantwortet. Ja, man hat schon damals hart am Ziel gearbeitet, technologisch möglichst schnell den Anschluss zu verlieren.

Programmieren wie ein Pionier

Auch Programmierer kamen voll auf ihre Kosten: dBASE IV, Clipper, Turbo Pascal, QuickBASIC oder Delphi 1.0 eröffneten die Möglichkeit, eigene Programme und Spiele zu entwickeln. Wer in dieser Zeit programmierte, erlebte ein echtes Erfolgserlebnis, selbst auf Maschinen, die heute winzig erscheinen. Vor allem Turbo Pascal war lange die Nr. 1 Programmiersprache auf PCs. Welten schneller und mächtiger als die Konkurrenz, auch von MS, traumhaft günstig…  schön waren die Zeiten.

Warum diese Ära fasziniert

Von den ersten Heimcomputern der späten 70er bis Windows 95 prägte diese Zeit die digitale Welt nachhaltig. Die Systeme waren überschaubar, die Technik greifbar, die Experimente direkt spürbar. Heute sind alte PCs, Disketten und Handbücher begehrte Sammlerstücke – für alle, die den Charme dieser Pionierzeit erleben wollen.

Ohne diese Ära gäbe es all dieses „coole“ Zeug von heute nicht, weder Smartphones, noch Cloud, keine Konsolen-Power.  Schaue niemals mitleidig lächelnd auf die Technologie von gestern, denn alles baut aufeinander auf und heute gäbe es nicht ohne gestern.

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