Wer jahrelang mit einer komfortablen Hochsprache wie Delphi bzw. Objekt Pascal gearbeitet hat und dann einen Blick auf JavaScript wirft, bekommt schon mal leicht einen Schauer. Bedenkt man dann noch, dass man allen Ernstes nur mit einem Texteditor bewaffnet zurück zum reinen, langweiligen Hardcoding soll, was man doch schon seit 20 Jahren eigentlich hinter sich gelassen hat, dann wird es Zeit nach Alternativen zu suchen.
Viele Delphi Anwender stehen vor der Herausforderung auch Webanwendungen oder mobile Lösungen für iPad oder Android Systeme umsetzen zu wollen oder zu müssen, vielleicht auch Zusatzanwendungen für iPad oder andere Systeme schreiben zu müssen, die die eigene Desktop Software ergänzen sollen. Nur alles per Hand, das muss ja nicht wirklich sein. An wirklich guten IDEs mit Visual Designer hapert es meist und zudem, warum noch eine Sprache lernen, wenn man eine schon beherrscht, zig tausende Zeilen Code hat und überhaupt Objekt Pascal doch überhaupt nicht durch JavaScript ersetzt werden kann, wer macht so was allen Ernstes freiwillig, außer man hat keine Wahl.
Also weg mit den halbherzigen Lösungen, den Installationen mit tausenden kleinen Textdateien und vor allem merkwürdigen Sprachen. Her mit Lösungen, die man als Delphi Anwender vom Komfort her kennt und vor allem her mit Lösungen, die die eigene Sprache – also Objekt Pascal – sprechen, nach dem Kompilieren kann ja immer noch irgend ein HTML5 / JavaScript – Mix rauskommen.
Smart Mobile Studio – von Delphi nach JavaScript
Einem interessanten neuen Lösungsansatz verspricht hier Op4JS zu bieten, was für Object Pascal for JavaScript steht. Mit dem Smart Mobile Studio, wie das Produkt dann am Ende wohl heißen wird, bietet Optimal Systemer AS eine Lösung, die so ganz nach dem Geschmack von Delphi Anwendern sein sollte, aber auch durchaus interessant ist für Anwender von anderen Hochsprachen, also auch Foxpro Anwender, Basic Programmierer, also für alle, denen eine Hochsprache mit einer komfortablen IDE mit Visual Designer am Ende doch um einiges lieber ist als Coding mit JavaScript.
Die Alpha Version von Smart Mobile Studio – ein erster Eindruck
Der Hersteller hat mir netterweise eine Alpha-Version von Smart Mobile Studio zur Verfügung. In der Alpha-Version sind viele Funktionen noch nicht enthalten, die das Programm auszeichnen werden, so fehlt im Moment noch der Visual Form Designer, der dann ab der ersten Beta kommen soll.
Meine Erfahrungen werde ich dann in einer lockeren Artikelserie auf Michael-Bickel.de weitergeben. Einstweilen langte die Zeit zunächst nur für einen ersten lockeren Rundgang.
Unproblematisch war schon einmal die Installation, ZIP-Datei in einem beliebigen Verzeichnis ausgepackt (am Besten nicht in c:\programme, sondern eher in einem eigenen Projektverzeichnis). Nach dem Auspacken, einfach das Programm starten, läuft auf Anhieb. Schon mal prima und nicht selbstverständlich
Ready-to-Use Code
Bei einigen Programmen, die ich zuvor aus diesem Bereich getestet hatte, hatte ich das Problem, dass trotz aller Bemühungen, die Anwendungen nicht ohne Weiteres getestet werden konnten. Nicht so bei Smart Mobile Studio, alle mitgelieferten Anwendungen liefen auf Anhieb, aus dem Delphi Quellcode wurde auf Anhieb ein HTML/JavaScript Output, der problemlos auf den bei mir installierten Browsern lief. Der Code ist „Ready-to-Use“ auf einem iPhone oder Webbrowser, nichts mit komplizierten Zwischenservern, wie bei anderen von mir angetesteten Lösungen. Das macht schon mal Spaß und Lust auf Entdecken, auch wenn es nur eine Alpha ist und noch einiges fehlt.
Blick auf den Code im Editor: ja, das sieht aus wie Delphi Code, wahrscheinlich wird es Unterschiede geben, die wird man erkunden müssen, aber nichts, was man nicht lernen kann.
Hauptziele von Smart Mobile Studio sollen sein:
- Moderne IDE mit RAD Features wie von Delphi gewohnt
- Coding in einer modernen, gewohnten Sprache wie Object Pascal
- Wiederverwendbare Komponenten, die man auch selbst erstellen kann
- Echte Objektvererbung
- Spracherweiterungen und Sprachkonzepte, die Delphi bietet auch für die Erstellung von HTML5 Anwendungen nutzen können (und die JavaScript überwiegend so nicht bietet)
Daneben sollen über den Weg von PhoneGap auch am Ende dann echte iOS Anwendungen, also native Apps, erstellt werden können.
Die IDE bietet schon mal einiges mehr an Komfort in der Richtung, die man gewöhnt ist und die Sprache schaut sofort vertraut aus, Installation und erste Tests runden den Eindruck ab, dass hier an einem sehr spannenden Konzept gearbeitet wird, mit dem ich mich sicher noch sehr intensiv beschäftigen werde. Für einen Delphi Anwender macht das klar Lust auf mehr Entdecken wollen, also gespanntes Warten auf die erste Beta von Smart Mobile Studio.
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