Als mHealth, Mobile Health oder zu Deutsch mobile Gesundheit wird die Nutzung von Tablets und Smartphones in der Medizin und der Gesundheitsvorsorge und –überwachung verstanden. Durch die fortschreitende Digitalisierung und die immer neuen Möglichkeiten, die durch Sensoren in Handys, Tablets, Smartwatches und Fitnesstracker geschaffen werden, ist es heute möglich, einen Großteil der Vitalfunktionen digital zu erfassen und bereitzustellen. Mhealth wird privat, meist zur Überwachung der eigenen Fitness aber auch von Medizinern zur Fernüberwachung von Patienten genutzt. Aktuell kann der Sektor des Gesundheitswesens rasantes Umsatzwachstum verzeichnen. Experten schätzen, dass der globale mHealth-Markt 2026 über 200 Billionen US-Dollar umsetzen wird.
Erfassung von Vitalwerten
Die Vorteile von mHealth sind vielfältig. Insbesondere die stetig verbesserte Erfassung und gesundheitlich Überwachung von Patienten spricht für mHealth. So ist es mit kleinen Sensoren, die an Armband oder Brustgurt getragen werden, möglich, viele Daten über den Träger zu erfassen und zu analysieren. Unregelmäßigkeiten in den Vitalwerten werden so häufiger erkannt und die Versorgung der Patienten deutlich verbessert.
Diagnose mithilfe von Datenanalayse
Dabei ist die Bereitstellung von Patientendaten mittels mHealth sehr bequem. Viele der wichtigen Daten können in jedem Moment, egal ob zuhause oder unterwegs, erfasst und fast ohne Zeitverzögerung weitergeleitet werden. Besonders das Erfassen von Schritten, Sporteinheiten und des Herzschlags ist durch mHealth sehr einfach geworden. Diese Daten können für behandelnde Ärzte sehr wichtig sein und können für komplexe Diagnosen die entscheidenden Anhaltspunkte liefern. Aber auch bei der Rehabilitation nach einer Krankheit oder Verletzung können die erhobenen Daten eine sehr wichtige Rolle spielen.
Virtuelle Sprechstunden
Ein weiterer Teil von mHealth ist die Telemedizin. Durch sie ist es möglich geworden, Ärzte in wenigen Minuten von zu Hause aus zu konsultieren. Virtuelle Sprechstunden können traditionelle Sprechstunden bei vielen Krankheitsbildern gleichwertig ersetzen. Der Zugang zur Telemedizin ist dabei sehr einfach. Telemedizinunternehmen wie Kry stellen ihre Apps kostenfrei in den gängigen App Stores zur Verfügung. Nach dem Download ist lediglich eine Anmeldung sowie die Angabe der Krankenkassendaten notwendig, um den Service des schwedischen Unternehmens zu nutzen. Nach Wahl eines Termins und Beantwortung einiger Fragen zu den Symptomen wird eine Videoverbindung mit einem Arzt aufgebaut, der anhand der Symptome und des Videobilds in den meisten Fällen eine gesicherte Diagnose stellen kann. Die Kosten einer Behandlung werden von den privaten sowie gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Zudem können während der Videosprechstunde Krankschreibungen und Rezepte vom Arzt elektronisch ausgestellt und an den Patienten übermittelt werden.
Überwachung des Gesundheitszustandes deutlich erleichtert
Die mobile Erfassung der Gesundheit und die Möglichkeit virtueller Sprechstunden ersparen Patienten und Therapeuten sehr viel Zeit und Aufwand. Auffälligkeiten werden so schneller bemerkt und können schnell mit einem Experten analysiert werden. Des Weiteren werden in den verschiedenen Gesundheitsapps häufig weiterführende Informationen bereitgestellt, an die man ohne mHealth nicht kommen würde.
Da heutzutage immer mehr Menschen versuchen, gesundheitsbewusst zu leben und immer häufiger genau darauf achten, wie viel Sport sie treiben und in welchem Trainingszustand sie sich befinden, ist die steigende Beliebtheit von mHealth nicht verwunderlich. Während die Nutzung im Privatleben einer der aktuell wachstumstreibenden Faktoren ist, ist das medizinische Potenzial noch lange nicht ausgeschöpft. Besonders die Erfassung von Vitaldaten alter und kranker Menschen wird in Zukunft immer wichtiger werden und das Wachstum sicherlich weiter vorantreiben.