Bevor Laserdrucker erschwinglich wurden und Tintenstrahler in jedes Büro einzogen, waren Nadeldrucker jahrzehntelang das Rückgrat der PC-Welt. Einer der bekanntesten Vertreter war der Citizen 120D, ein kompakter und zuverlässiger Drucker, der in den 1980er und frühen 90er Jahren in vielen Büros und Home-Offices stand. Wenn man sich an den Commodore PC1 erinnert, dann gehört der Citizen 120D natürlich erwähnt, gleiche Ära und ein fast perfektes Team, wenn es darum ging Texte von WordStar und WordPerfect aufs Papier zu bringen. Und dies mit dem wunderbaren Geräusch wie nur Nadeldrucker das können.
Citizen 120D: Robuste Technik für den Alltag
Der Citizen 120D war ein klassischer 9-Nadeldrucker. Er arbeitete mit einem Druckkopf, in dem neun kleine Metallnadeln durch ein Farbband auf das Papier schlugen. Damit entstand ein typisches, leicht gerastertes Schriftbild, das zwar nicht mit der glatten Qualität heutiger Drucker mithalten konnte, aber für Briefe, Rechnungen und einfache Tabellen vollkommen ausreichend war.
Die Nadeldrucktechnik hatte dabei klare Vorteile:
- Durchschläge möglich – man konnte mit Mehrfachpapier arbeiten, etwa für Rechnungen mit Kopie.
- Robust & langlebig – die Drucker liefen auch nach Jahren noch zuverlässig, Farbband wechseln genügte.
- Geringe Druckkosten – ein Farbband hielt deutlich länger als eine Tintenpatrone.
Geschwindigkeit und Anschlüsse
Mit rund 120 Zeichen pro Sekunde war der Citizen 120D für seine Zeit durchaus flott. Angeschlossen wurde er klassisch über die Centronics-Parallelschnittstelle, die damals Standard war. Manche Modelle boten zusätzlich eine serielle Schnittstelle, um auch an Terminals oder spezielle Systeme angebunden werden zu können. Kann mich nicht erinnern, welche Anschlüsse meiner hatte.
Das typische Nadeldrucker-Erlebnis
Wer den Citizen 120D einmal im Betrieb gehört hat, vergisst es nie: ein ratterndes, rhythmisches Klackern, das je nach Druckaufgabe durch den ganzen Raum schallte. Viele verbinden genau diesen Sound mit den ersten Computerjahren – ein Geräusch, das heute fast nostalgisch wirkt, damals aber den Büroalltag dominierte.
Einsatzbereiche
Der 120D war vielseitig einsetzbar:
- Im Büro für Briefe, Rechnungen, Auftragsbestätigungen.
- Im Privatbereich für Texte, einfache Tabellen oder sogar kleine Programme und Listings aus dem C64 oder PC.
- In Handel und Industrie oft für Formulare, Lieferscheine oder Kassenanwendungen.
Citizen 120D: Heute ein Sammlerstück
Heute ist der Citizen 120D vor allem etwas für Retro-Sammler. Funktionsfähige Geräte findet man noch gelegentlich auf Flohmärkten oder in Online-Auktionen. Sie erinnern an eine Zeit, in der Computertechnik noch mechanisch spürbar war – mit Nadeln, Farbbändern und dem unverwechselbaren Drucker-Sound. 90-150 Euro ruft man auf eBay dafür ab… ja, man sollte alte Sachen immer gut im Keller lagern. Für eine gewisse Zeit sind sie Schrott und nach etwas mehr Zeit gefragte Sammlerstücke. Decluttering ist ja so was von Out, gut lagern und später mit Wert zu verkaufen dagegen angesagt. Hätte ich mal daran gedacht.
👉 Fazit: Der Citizen 120D steht stellvertretend für eine Ära, in der Drucker keine leisen, unsichtbaren Helfer waren, sondern richtige Maschinen mit eigenem Charakter. Robust, praktisch und irgendwie charmant – ein Stück Retro-Technik, das vielen von uns noch gut im Ohr klingt.
Nicht alles nur Retro: Citizen Nadeldrucker im Jahr 2025
Citizen produziert heute noch Nadeldrucker / Dot-Matrix-Drucker, vor allem für Spezialanwendungen wie Kassensysteme, POS/Verkauf, Kioske etc. Hier sind ein paar Beispiele und Details:
✅ Aktuelle Modelle & Angebote
- Der Citizen CBM-910II ist ein kompakter POS-Dot-Matrix-Drucker (Seriell) mit ca. 2,5 Zeilen pro Sekunde.
- Ein weiteres Modell ist der Citizen CBM-920II, ebenfalls Dot-Matrix (Impact), etwa mit paralleler oder serieller Schnittstelle.
- Auch die CD-S501-Serie bietet Dot-Matrix-Impact-Drucker mit Schnittstellen wie Parallel und Optionen wie Cutter.
Allerdings sind dies keine klassischen Drucker wie der Citizen 120D.
Nische & Anwendungsfälle für aktuelle Nadeldrucker
Diese Drucker sind heute kein Massenmarkt-Produkt mehr, sondern eher für spezielle Zwecke:
- Mehrlagige Formulare / Durchschläge: z. B. Rechnungen mit mehreren Kopien, Lieferscheine usw., wo Nadeldrucker ihre Vorteile haben.
- POS / Kassen / Kioske / Ticketdruck: Robustheit, Zuverlässigkeit, lange Lebensdauer sind hier gefragt.
- Einsatz im industriellen Umfeld oder bei Geräten, die wenig Wartung vertragen.