Unser Testbericht Tolino Tab 7: nach dem eBook Reader Tolino shine haben die Tolino Partner nunmehr auch zwei Tablets auf den Markt gebracht, ebenfalls unter dem Namen Tolino, aber mit dem Zusatz Tab. Zeit also die kleinere Version, das Tolino Tab 7, unter die Lupe zu nehmen. Die technischen Details kann man auf der Anbieterseite im Detail hier nachlesen. Kurz zusammengefasst bilden das Herzstück des Tolino Tab 7 ein 1.6 GHz Quad Core Prozessor (Cortex A9), 1 GByte RAM, ein hochauflösendes IPS-Display, 16 GByte Flash Speicher und alle wichtigen Anschlüsse und Module, inklusive mini-HDMI, Bluetooth und auch GPS.
Tolino Tab 7 – der erste Blick
Das Tolino Tab 7 kommt gut verpackt, in einer sehr ansprechenden und edlen Box in einem Einschuber, was die Erwartungen natürlich steigert. In der Box befindet sich das Tablet, eine Kurzanleitung mit dem Nötigsten (mehr Anleitung gibt es zum Lesen auf dem Tablet), dazu gibt es ein passendes USB-Kabel, welches sowohl zum Anschluss an den PC dienen kann als auch mittels USB-Netzadapter zum Aufladen dienen kann (an der Steckdose). Diese Lösung ist recht praktisch da man so nur ein Kabel hat statt zwei, praktisch auf Reisen. Der Kurzanleitung kann man entnehmen, dass die TrekStor GmbH sich verantwortlich für dieses Tablet zeigt und so viel vorweg: Hier ist TrekStor ein wirklich gutes Tablet gelungen, offensichtlich hat man viel aus seinen bisherigen Gehversuchen gelernt.
Die Kurzanleitung ist nützlich für alle, die noch nie ein Tablet in Händen hatten, aber ansonsten ist die Inbetriebnahme des Tablets nicht weiter schwierig. Etwas gewöhnungsbedürftig für mich der sehr unauffällige Startknopf im Rahmen. Optisch sehr chic, aber etwas schwer zu erfühlen. Ansonsten liegt das Tablet aber sehr gefällig in der Hand und macht mit seinem im Rahmen eben verbauten Display, mit seinen beiden Stereo-Lautsprechern links und rechts sowie seiner geriffelten Rückseite einen sehr gefälligen Eindruck. Durch die Rückseite liegt das Tablet auch sehr angenehm, rutschsicher und warm in der Hand. Die Anschlüsse sind beim Tolino sehr gut zugänglich und machen einen zuverlässigen Eindruck. Spaltmaße sind nicht zu erkennen und auch keine Ecke fällt durch knarrende Geräusche auf. Nicht nur optisch chic also, sondern auch sehr wertig verarbeitet.
Tolino Tab 7 – der erste Start
Nach dem ersten Start, der flott vor sich geht, wird man zur Einrichtung seines neuen Tolino Tab 7 eingeladen. Hier wählt man sein Land aus (D/CH/AT) und kann die WLAN Einrichtung vornehmen. Zudem wird man eingeladen ein Konto anzugeben bei seinem eBook Anbieter, etwa Thalia, oder ein neues einzurichten. Dieses ist nicht zwingend notwendig, um das Tablet an sich nutzen zu können, ist allerdings sinnvoll um die Tolino App voll nutzen zu können. Da man vermutlich seinen Tolino bei Thalia oder einem anderen Tolino Allianz Partner gekauft hat, wird ohnehin ein Konto vorhanden sein. Dieses sollte man dann auch angeben und nutzen, um zum Beispiel auf bereits gekaufte eBooks zugreifen zu können.
Die Tolino App
Anders wie bei vielen Tablets landet man beim Tolino nicht direkt auf dem Android Homescreen, sondern in der Tolino App. Dies bietet Einsicht über letzte Aktivitäten, also welche eBooks man gelesen hat, welche Musik man gehört hat oder welche Videos gesehen. Zudem hat man Zugriff auf seine Multimedia Bibliothek aus eBooks, Musik und Videos inklusive jeweils eingebauten Player oder Lese-App. Die tolino App wird Gegenstand eines eigenen Artikels werden, nur soviel: der Abruf vorhandener eBooks aus der Tolino bzw. Telekom Cloud klappte auf Anhieb, ebenso die Verbindung zu weiteren Konten bei anderen Tolino Partnern. Fehler oder Abstürze traten keine auf. Hier und da gibt es was zu lernen, aber im großen und ganzen findet man sich sofort zurecht. Hier kommt auch zu Gute, dass es immer wieder nette kleine Hilfefenster gibt, die alles erklären, nützlich für Neulinge im Tablet Bereich, aber auch für alle, die das Tolino Tab zum ersten Mal in der Hand haben. Die Tolino App ist ganz sicher ein nützlicher Helfer für alle, die ihr Tablet auch gerne zum eBook lesen verwenden möchten. oder eben ihrer Lieblings – Musik lauschen wollen, oder einfach beides.
Das Display
Das Display macht einen hervorragenden Eindruck: Eine sehr gute Helligkeit kombiniert sich mit angenehmen, warmen Farben und einem gestochen scharfen Text, auch der Kontrast ist sehr gut. Ein sehr warmes Weiß zeigt sich dem Betrachter, was zum einen recht augenfreundlich und zum anderen auch sehr lesefreundlich ist. Die Auflösung des IPS-Display beträgt 1440×900 Pixel, was 243 dpi entspricht. Damit liegt man über dem Durchschnitt, etwa gehobene Mittelklasse, aber es gibt natürlich Tablets wie das Asus Nexus 7 die noch etwa höher auflösen, allerdings dann auch mehr kosten. Für den Preis bekommt man beim Tolino Tab 7 auf jeden Fall ein sehr gutes Display.
Das Touchscreen selbst funktioniert sehr zuverlässig bei allen Aktionen, auch in den Randbereichen des Tablets. Dank des recht schnellen Prozessors laufen alle Aktionen, auch die Videowiedergabe sehr flüssig. Größere Hänger oder gar Ruckler treten nicht auf.
Endlich mal guter Sound bei einem Tablet
Zwei Soundkammern, 4 HQ-Stereo-Lautsprecher steht auf der Verpackung und der Klang, der Sound des Tolino kann sich wirklich sehen lassen. Hier bekommt man ein Tablet, welches sogar in der Lage ist, aus sich selbst heraus einen recht guten Klang (zumindest für die Größe) zu zaubern. Da ist das Tolino Tab 7 zwar nicht alleine damit, aber gut klingende Tablets sind doch eher selten, besonders bei dem Preis, was das Tolino Tablet kosten soll. Der wohlklingende Klang ist auf jeden Fall eine Überraschung und eine schöne Abwechslung für meine Ohren, wird man ansonsten doch von vielen Tablets eher gequält.
Mit einem guten Display und tollen Klang zwei dicke Pluspunkte für das Tablet. Dazu eine recht nett gemachte Tolino App für die eigene Bibliothek, deren Bedienung gerade auch für Einsteiger sehr gefällig ist.
Widgets auf dem Home Screen
Der Home-Screen des mit Android 4.2.2 bestückten Tolino zeigt sich sehr ansprechend, aber auch recht gefüllt, sind doch hier gleich Widgets aufgespielt, welche die letzten Aktivitäten anzeigen, Zugriff auf die Tolino App geben und auch ein Player, etwa zur Musikausgabe zeigt sich hier. Dies kann man nett finden oder man passt seinen Homescreen entsprechend den eigenen Bedürfnissen an. Für Einsteiger ist die Ersteinrichtung aber sicher eine wertvolle Hilfe. In der App Leiste des Home-Screen findet man den Chrome Browser, das Standard Mailprogramm, die Tolino App, Verknüpfungen zu YouTube und Facebook, zum App-Menü (mit Zugriff auf alleApps), sowie zu Google Play Store. Ein Schnelltest mit Apps, mit denen ich in der Vergangenheit bei anderen Tablets Probleme hatte, zeigt eine große Zuverlässigkeit, alle Apps konnten problemlos installiert werden.
Alle Apps aufzuzählen, welche vorinstalliert sind, würde etwas lang werden, aber natürlich alle Apps, die ohnehin mit Android kommen, dazu auch unter anderem Das Erste, Focus, Andoku 2 Lite, das Lernprogramm Leo, TV Spielfilm – vom Start weg ist man hier mit Nachrichten bzw. TV Programm, Spielen und Lernen versorgt. Auch Google Books, Play Movie, Play Music sind noch zu finden. Nicht unbedingt alles Apps, die ich verwenden würde, aber auch keine schlechten. Persönlich bevorzuge ich eigentlich so wenig wie möglich vorinstallierte Apps, aber Startern wird es helfen.
Ansonsten bietet das Tolino Tab 7 ein sehr sauberes und unverbautes Android, mit dem jeder Android Fan seine Freude haben kann.
Das Bild rechts listet auch einige Apps, die wir installiert haben, um die Kompatibilität des Tolino Tab zu testen. Alle Apps konnten einwandfrei und ohne Probleme installiert werden.
Die Akkuleistung
Die Akkuleistung – hier verspricht man bis zu 12 Stunden, mit der Einschränkung „je nach Nutzung“. Da Akkus immer einige Aufladungen benötigen, bevor man ein endgültiges Urteil sich erlauben kann, hier unter Vorbehalt die knappe Aussage, dass die Angaben realistisch sind. Ohne WLAN, bei reiner Musikwiedergabe verbrauchte der Tolino bei uns nach 13 Stunden Dauermusik nur gut 30% Akkuleistung, alles sehr gute Werte.
Konnektivität und Anschlüsse
Das Tolino Tab hat kein 3G/LTE Modul ab Bord, an dieser Stelle muss man also entweder auf einen passenden USB Stick zurückgreifen, einem Smartphone als Hotspot oder eventuell einen mobilen WLAN Router oder man hofft, dass ein Telekom Hotspot in der Nähe ist.
Dafür hat der Tolino Tab 7 Bluetooth 4.0, also mehr oder weniger die neuste Bluetooth Version, einen mini-HDMI Anschluss sowie auch Wifi Direct. Mit Wifi Direct lassen sich drahtlose (und verschlüsselte) Direktverbindungen zu Endgeräten aufnehmen, ohne dass man einen WLAN Router oder Ähnliches verwenden muss. Das Ganze ist sogar schneller als Bluetooth, setzt aber geeignete Endgeräte voraus – wenn vorhanden eine prima Sache. Mit Wifi Direct können nicht nur Videos ausgegeben werden, sondern auch gedruckt, Fotos an andere Geräte übertragen werden etc.
Mit dem WLAN-Modul (802.11 b/g/n) verbindet man sich konventionell mit seinem WLAN Router. Dies auch durchaus empfangsstark, selbst durch dickere Wände hindurch.
Sowohl der microUSB Anschluss als auch der mini-HDMI funktionieren wie gewünscht. Die Erkennung am PC erfolgte problemlos.
Um bis zu 64 GByte kann der Speicher des Tolino Tab erweitert werden, testen konnten wir es „nur“ mit einer 32 GByte Karte, was einwandfrei funktionierte. Keine Probleme mit Anschlüssen und den Verbindungsmöglichkeiten.
Die Kamera
Das kann man kurz fassen, denn leider hat das Tolino Tab 7 nur eine Frontkamera von durchschnittlicher Qualität mit 2 MP, ausreichend gut für Videotelefonie. Für Aufnahmen, ob Video oder Foto, natürlich schwierig – hier müsste man zum Tolino tab 8.9“ greifen, um eine 5 MP Kamera extra für hinten zu bekommen. Etwas schade und der einzige kleine Schwachpunkt beim Tolino Tab 7.
Fazit Tolino Tab 7
In der Summe macht das Tolino Tab bei unserem Test einen sehr überzeugenden Eindruck. Die Verarbeitung ist sehr ordentlich, Display und besonders der Klang sogar sehr gut. Alles, was versprochen wird, ist vorhanden und funktioniert. Auch bei der Performance glänzt das Tolino Tab 7. Zudem zeigt sich der Akku sehr ausdauernd. Ein großes Lob für die liebevolle Tolino App, sehr nett auch die vielen kleinen Hilfen. Gerade Einsteigern wird dies eine große Hilfe sein. Auch die Synchronisation mit dem Tolino Reader und der Zugriff auf die Tolino Cloud funktionieren einwandfrei. Lesen macht so auch auf auf dem Tolino Tab 7 Spaß, eine schöne Ergänzung zum Tolino shine.
Mit dem Tolino Tab 7 bekommt man ein Tablet, welches in allen wesentlichen Punkten überzeugt und sich keine Schwächen leistet. Aufgrund der Ausgewogenheit stimmt auch das Verhältnis von Preis und Leistung. Viele Tablets haben Stärken und Schwächen, gerade in dieser Preisklasse, das Tolino Tab zeigt sich hier runder und ist es deswegen eine Empfehlung wert. Wem eine 2. Kamera wichtig ist oder das Tablet auch für produktive Arbeiten einsetzen möchte, dem sei eher das größere Tolino Tab 8.9“ empfohlen (nicht mehr im Angebot, da ausverkauft), wer vorwiegend eBooks und Musik bevorzugt und zudem komfortabel auf der Couch surfen möchte, der wird eher zur 7“ Version, da handlicher, greifen.
>> Das Tolino Tab 7 gibt es bei Buecher.de hier (für nur 79 Euro!)
[Update] Mittlerweile ist das Tolino Tab 7 leider ja kaum noch erhältlich (außer über die obige Verlinkung), da es durch das neue Tolino Tab 8 ersetzt wurde. Bei mir ist das Tolino Tab 7 aber auch nach gut einem Jahr immer noch jeden Tag im Einsatz, ich würde es auf jeden Fall jederzeit wieder kaufen.