Midori und was wird aus meiner VFP oder Delphi-Anwendung?

Es ist schon länger bekannt, dass Microsoft an einem Windows-Nachfolger bastelt.  Nun melden einige Berichte, dass das Ende des herkömmlichen Windows besiegelt sei und in drei, vier (?)… Jahren ein von Grund auf neu entwickelter Nachfolger kommen würde, der im wesentlichen auf managed Code basieren würde. Was bedeutet dies für Delphi oder VFP Programme (oder Real Basic und diverse andere Systeme, die native Code oder ähnliches wie im Fall von VFP erzeugen)?

Glaubt man den Berichten, so ist dieses neue System vollständig inkompatibel zum bisherigen, aber bisherige native Anwendungen könnten in einer Virtualisierungsbox laufen. Dies wird wohl auch so sein müssen, da es ansonsten kaum oder praktisch keine Anwendungen für dieses  System geben würde.

Trotzdem lieber alles mit .NET entwickeln?  Nun hierzu müsste man erst mal wissen, inwieweit das heutige .NET mit einem Managed Code System in x Jahren kompatibel ist. Viele Fragezeichen sind hier angebracht. Es ist durchaus möglich, dass für heutige .NET Anwendungen ein nicht minder großer Aufwand betrieben werden muss.

Die Berichte geben wider, dass Microsoft bis an seine Grenzen gehen muss, um seine bestehenden eigenen Anwendungen auf das neue System zu portieren. Nun, wenn dem so ist, fragt man sich, wie dies dann von kleineren Entwicklerschmieden für deren / unseren Anwendungen geleistet werden soll.

Kann man davon ausgehen, dass am Tag X viele Firmen / Anwender ihre bestehenden Werte (in Form von Lizenzen) vernichten und sofort auf ein neues unbekanntes System setzen, von dem man nicht weiß, ob es sich durchsetzen wird ? Doch eher zu bezweifeln, Vista hat man inbesondere im Geschäftsbereich auch eher ignoriert. Nach wie vor ist XP das Standardsystem, obwohl bereits ca. 8 Jahre alt.

Wird dieses neue System am Tag X wirklich stabil sein? Wird man sehen müssen…da kann sich jeder seine eigenen Gedanken machen auf Basis bisheriger Erfahrung mit dem uns bekannten System.

Inkompatibel zu allem bedeutet auch, dass der bisherige Vorteil von Windows – also die Anzahl der verfügbaren Software, wegfällt oder sich abschwächt – dies bedeutet, dass die Karten neu gemischt werden könnten. Andere Anbieter könnten dies als Chance sehen Ihr System auf dem Markt zu platzieren – bedeutet dies wir enden in einem vielschichtigeren Markt mit vielen Systemen? – ein hoher Unsicherheitsfaktor.

Als Summe kann man davon ausgehen, dass vermutlich sowohl viele Entwickler als auch Anwender sich abwartend verhalten werden, wie sich das Ganze tatsächlich entwickeln wird. Aus Entwicklersicht: setzt sich das neue System, wenn es denn kommt, tatsächlich durch? Aus Anwendersicht wird man sicher seine vorhandenen Werte in Form von Softwareanwendungen und entsprechenden Daten kaum von heute auf morgen auf Spiel setzen und X Summen in etwas neues und unbekanntes investieren…

Selbst, wenn es sich dann irgendwann durchsetzt, wird es vermutlich mindestens 10 Jahre dauern bis es am Markt wirklich angekommen ist, also eine Zeitspanne, in der man seine Software ohnehin neu entwickeln würde, also kein Grund, warum man als Delphi und/oder VFP Entwickler nun in Panik sein Programm nicht in seinem Lieblingssystem entwicklen sollte, zumal man keine Garantie hat, dass heutige Alternativsysteme nicht weniger Portierungsaufwand bedeuten.

Ein solcher Umbruch bedeutet für den Hersteller ein hohes Risiko, dass sein System nicht vom Markt angenommen wird. Für den Entwickler und den Anwender eine hohe Unsicherheit, denn sollte man Zeit und Geld investieren in etwas, dass mit vielen Fragezeichen belastet ist? Vermutlich wird dies alles in langes Abwarten münden, so dass man von vielen Jahren Sicherheit für seine bestehenden Anwendungen ausgehen kann.

Eine Panikreaktion könnte zu einer Fehleinscheidung führen, von daher ist meines Erachtens Abwarten und Beobachten eine sinnvollere Maßnahme. Mit einem solchen System werden die Karten neu gemischt und wer weiss heute schon was wirklich die richtige Entscheidung wäre, was vermutlich dazu führen wird, dass XP, Vista und Windows 8 vermutlich noch eine lange Lebensdauer beschieden sein wird und damit auch Anwendungen, die für diese Systeme entwickelt sind.

Vielleicht ja auch die Chance für Mac, Linux oder ganz neue Systeme…

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