Man hat den Eindruck, aber dies mag täuschen, dass Programmieren, also das Entwickeln von Software heute gerade bei jüngeren Computer Anwender im Zeitalter von Apps, Smartphones und Facebook nicht mehr so hoch im Kurs steht, als dies bei den Anwendern der Fall war, die sich noch an Clipper, dBase und vor allem Turbo Pascal der Fall war. Grundsätzlich schade, denn erstens ist ein tolles Erlebnis etwas ganz Neues zu erschaffen und zweitens bringt das erworbene Wissen oftmals auch Vorteile im Beruf oder in der Selbständigkeit, man halt was und kann auch unter die Haube schauen.
Klassische Programme, ob für Windows, Mac oder Linux sind ihrer Funktionalität von den meist (nicht immer) recht überschaubaren und vergleichsweise eindimensionalen Apps meist nicht zu schlagen. Zudem lassen sich viele Arbeiten nur auf Notebook oder PC wirklich vernünftig ausführen. Alle hat halt seinen Platz und seinen Zweck, Tablet und Smartphone können nicht alles, zumindest nicht wirklich effizient. Bedarf an guten Desktop Programmen ist also nach wie vor vorhanden. Auch die kann ja in der Cloud laufen, denn Cloud heißt ja nicht zwangsläufig Internet.
Alternativen zu Delphi
Turbo Pascal war lange der Hit, wenn es um Programmieren ging: fortschrittlich und trotzdem günstig, auch für den kleinen Geldbeutel. Zumindest der 2. unkt trifft auf seinen Nachfolger Delphi wohl eher nicht mehr zu. Generell ist Pascal – zu Unrecht nach meiner Meinung – heute etwas an den Rand gedrängt. Zu Unrecht, weil es eine sehr logische, gut und klar strukturierte Programmiersprache ist, die vergleichsweise leicht zu lernen ist.
Nun, Delphi mag dem Einsteiger zu teuer sein und richtet sich heute eher an kommerziell bereits erfolgreiche Entwickler bzw. Firmen. Aber mit Lazarus und CodeTyphon kostenlose Alternativen zur Verfügung, welche jedem den Einstieg in die Pascal-orientierte Entwicklung zu ermöglichen, wozu man auch kein Geld braucht.
Lazarus ist – in den Kreisen interessierter – recht bekannt. CodeTyphon vielleicht etwas weniger. Beide sind sehr ähnlich und vor allem sehr kompatibel. Die Frage, inwieweit CodeTyphon auf Lazarus basiert und auch kritische Stimmen dazu kann ich nicht klären und soll auch nicht mein Thema und auch nicht mein Problem sein.
Persönlich bevorzuge ich aber CodeTyphon aus verschiedenen Gründen:
- CodeTyphon kommt mit gut 400 bereits vorinstallierten Komponenten
- Der Embedded Form Designer funktioniert im Unterschied zur Lazarus Version so, wie man es eigentlich auch erwartet: klickt man in Lazarus in diesem Modus auf eine Komponente und dann in den Eigenschaftsdialog, so springt das Ganze in den Code-Editor. Irgendwo las ich allen ernstes, dass dies ein Feature sei, aber dies ist kein Feature, sondern einfach unbrauchbar. In CodeTyphon funktioniert das Ganze wie in Delphi und jeder anderen modernen IDE, Komfortgewinn enorm, zumal das Umschalten zwischen Code- und Formularansicht in CodeTyphon sehr bequem ist.
- CodeTyphon bietet mit der Coolbar eine Button Schaltflächenleiste, die nicht nur umfangreicher ist – Vergleich zu Lazarus – sondern auch vom Anwender selbst konfigurierbar. In Lazarus 1.5 soll diese dann aber auch dann enthalten sein.
In der Summe wirkt CodeTyphon aber für mich moderner und komfortabler. Gerade für den Einsteiger mag es im SouceForge Universum, wo man viele Komponenten für Delphi, Lazarus und CodeTyphon arg undurchschaubar sein. Wo finde ich passende Komponenten, wie werden die installiert? Dokumentation ist ja oft mager, und wenn dann nicht mal eine ZIP-Datei angeboten wird, dann kostet dies alles Zeit und manchmal auch Motivation. Da ist es halt schöner, wenn man so viele Komponenten bereits installiert hat und sich einfach auf das Programmieren konzentrieren kann.
CodeTyphon: stabil und komfortabel
CodeTyphon läuft recht stabil und macht erstaunlich wenig Probleme, hier steht es Delphi m.E. in nichts nach. Man kann recht angenehm programmieren, sich auf die Programmierung konzentrieren und bekommt recht viele Hilfsmittel in der IDE zur Hand. Gerade Einsteiger, so könnte ich mit vorstellen, finden hier schneller zurecht als mit Java oder .NET basierten Sprachen. Bei mir zumindest ist anfängliche Skepsis durchaus in Begeisterung umgeschlagen.
Delphi sind beide nicht, bieten aber auch teilweise Vorteile, über den Preis hinaus, vor allem sind sie überschaubarer. Wenn man Programmieren nicht mehr als Hauptzweck betreibt, wie ich, kann man Delphi heute nicht mehr rechtfertigen, daher habe ich eben zu CodeTyphon gegriffen (mit Rückfalloption auf Lazarus) und konnte damit erstaunlich schnell Fortschritte erzielen. Aktuell entwickel ich hier ein Rechnungsprogramm für Selbständige, siehe hier, auch weil ich mit dem Angebot auf dem Markt nicht zufrieden bin, und komme hier überraschend schnell voran, was für die Qualität und den Komfort von CodeTyphon, aber auch dem Free Pascal Compiler spricht (und übrigens mit nur extrem wenigen Abstürzen der Entwicklungsumgebung).
Natürlich haben sowohl Lazarus als auch CodeTyphon einen großen Nachteil und dies ist der fehlende Support von kommerziellen Komponentenherstellern. Da gibt es zwar das Reporttool von Fastreports und sogar die SAP Tochterfirma Advantage (bekannt für ihren Datenbankserver) unterstützt Lazarus / CodeTyphon mit ihren Datenbankzugriffskomponenten (sind übrigens kostenlos), aber ansonsten sieht es mager aus. Typische Delphi Komponenten – Entwickler wie TMS halten sich von den Free Pascal basierten Entwicklungsumgebungen fern, was schade ist.
Trotzdem kann an mit CodeTyphon (und auch Lazarus) sehr bequem auch sehr hochwertige Programme schreiben. Nicht nur für Windows, sondern auch für Mac, Linux und wohl auch Android. Und dies sogar recht schnell.
Links:
Download CodeTyphon (aktuell 5.3)
Installationshinweise CodeTyphon
Advantage DataBase Delphi Komponenten mit Lazarus / CodeTyphon
Kostenloses eBook „Delphi Starter“ (auch für CodeTyphon / Lazarus geeignet, da viele Grundlagen der Programmierung in Pascal erklärt)
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