Interessante Zahlen ergibt der neue Sicherheitsreport 2015 der Deutschen Telekom, für welchen das Institut Allensbach von Anfang bis Mitte Juni in knapp 1.400 Interviews durchgeführt hat.
Knapp zusammengefasst und sehr salopp übersetzt könnte man die Ergebnisse und Zahlen so ausdrücken: „Ja, wird immer schlimmer mit Datenbetrug und Missbrauch von persönlichen Daten durch Unternehmen oder Nutzer in sozialen Netzwerken, aber persönliche Sorgen mache ich mir eher keine.“
Erstaunlich, sich einerseits bewusst zu sein, dass es zunehmende Risiken gibt, aber sich andererseits wenig Gedanken über die persönlichen Folgen zu machen.
Nur 28% der Befragten machen sich über das Thema Datenbetrug im Internet persönlich Sorgen. Das liegt im Bereich dessen, was auch die Zahlen der vier letzten Sicherheitsreports ergeben haben, die lagen zwischen 27 und 31%. Bedenkt man die statistischen Schwankungen, so hat sich nichts geändert über die Jahre. Und in Computerviren sehen heute mit 21 Prozent ebenfalls kaum mehr Menschen ein Risiko als noch vor ein, zwei Jahren und noch erstaunlicher ist, dass die Sorge, dass andere Staaten wie die USA oder China die Internet- und Telefonverbindungen hierzulande überwachen könnten, im Vergleich zum Vorjahr von 19 auf nur noch 15 Prozent zurückgegangen.
Andererseits erwarten etwa 70 Prozent der Befragten, dass der Missbrauch persönlicher Daten durch Unternehmen sowie Datenbetrug im Internet zunehmen könnte.
Man könnte das Ergebnis auch mal ganz drastisch ausdrücken: Ja, ich weiß, dass ich mir einen Trojaner einfangen kann, der meine persönlichen Daten klaut, eventuell sogar Kreditkartendaten oder persönliche Bank – Zugangsdaten, aber ich mache mir keine großen Sorgen. Ja, ich weiß, dass man meine Privatsphäre verletzen könnte, aber das macht mir auch keine großen Sorgen.
Gleichmut? Leichtsinn? Fehlendes Wissen?
Persönlich kann ich so viel unnötigen Leichtsinn ja eigentlich nicht verstehen, die „Allensbacher Meinungsforscher erklären diese vermeintlich widersprüchlichen Ergebnisse mit einem weitgehenden Gleichmut in der Gesellschaft gegenüber diesem wachsenden Problem sowie teilweise mit Informationsdefiziten. Aber auch Gewöhnungseffekte und ein gewisser Fatalismus sowie das Empfinden, persönlich nicht betroffen zu sein, komme in diesen Ergebnissen zum Ausdruck,“ so die Pressemitteilung.
Gut, es ist ja keine Pflicht, seinen PC mit entsprechender Software zu schützen, Betriebssystem und Browser aktuell zu halten, dreimal zu überlegen, bevor man auf einen Link in einer Mail klickt. Muss man ja nicht, aber man darf sich dann halt auch nicht wundern, wenn es irgendwann Probleme gibt.
Gegen Gleichmut kann man nicht wirklich viel ausrichten, gegen Wissensdefizite schon. Vor allem sollte einem klar sein, dass jeder betroffen werden kann und wenigstens der eigene Geldbeutel sollte einem doch interessieren. Klar, 100% Schutz gibt es nicht, aber man kann doch auf vergleichsweise einfache Weise (und ein Vermögen kostet es auch nicht) sein System bestmöglich schützen. Für sehr gute Internet Security Software Produkte wie von Avira Internet Security und Bitdefender gibt es aktuell gute Rabattaktionen, so teuer ist das nicht. Und Browser und System aktuell zu halten kann ja nicht so schwer sein. Leider gibt es aber immer noch viele User in Foren, die behaupten, man bräuchte keine Internet Security Lösungen und manche halten sogar Android für sicher.
Meist juckt es halt solange nicht, bis es einem passiert. Nach einem Bußgeld fährt man ja auch meist langsamer.
Informationsquelle: Cyber-Spionage lässt Bürger kalt (Deutsche Telekom Presseinformation)
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