Internet: 400 MBit – lohnt sich das?

400 Mbit – lohnt sich das? gehört zu den beliebten Fragen, nachdem schnelle Internet Zugänge immer häufiger anzutreffen sind. In der Regel hat man die größten Chancen bei Kabel-Anbietern 400 MBit und mehr zu bekommen, per VDSL sind es meist maximal 250, mitunter (mit Glasfaser) geht es rauf bis zu 1 GBit wie auch im Kabelbereich.

Wenn man nun das Glück hat einen schnellen Internetzugang zu bekommen, macht man meist schnell einen Speedtest, am Besten verschiedene. Der führt dann mitunter, zumindest bei allen, die sich nicht mit technischen Details zu sehr beschäftigen, zur Ernüchterung, wenn dann plötzlich nur 50-60 MBit/s angezeigt werden. Dieser Punkt gehört dann auch zu den nicht seltenen Beschwerdepunkten bei Providern. Bevor man nun aber sich gleich beschwert, sollte man erst mal sein Equipment und seine Feinabstimmung prüfen.

Grundsätzlich wichtig ist:

Optimal messen kann man seine Übertragungsgeschwindigkeit nur, wenn man

1. Das Notebook beim Testen am Stromanschluss hängt, denn Akkubetrieb reduziert die Leistung, auch beim WLAN

2. Beim WLAN wird man praktisch nie die Maximalgeschwindigkeit nutzen können, auch nicht wenn man neben dem Router steht. Durch Verbindungsaufbau und Fehlerkorrekturen gibt es hier immer einen spürbaren Verlust. Stimmt alles, so würde ich bei 400 Mbit/s irgendwas um 300 als guten Wert ansehen. Für den optimalen Test, ob der Provider denn liefert, was die Werbung versprach, sollte man aber mit einer LAN-Verbindung testen.

Voraussetzungen für optimalen Speed via LAN-Kabel:

Bei mehr als 100 MBit/s benötigt man hier eine LAN-Karte, welche auch bis zu Gigabit-Speed unterstützt. Dies dürfte zwar bei neueren Notebooks die Regel sein, es gibt aber Ausnahmen, bei älteren ohnehin. Daher vor eventuellen Beschwerden immer erstmal in den Eigenschaften nachsehen, was die eigene LAN-Karte denn so liefert.

Beim Router könnte man überprüfen, ob alle LAN-Ports auch jeweils schnelle Übertragungen unterstützen, dürfte bei einer neueren Fitz!Box sicherlich der Fall sein. Bei anderen Routern im Zweifel mal im Handbuch bzw. im Setup-Bereich nachschauen.

Zu guter Letzt muss auch das Netzwerk-Kabel für eine hohe Übertragung geeignet sein. Sollte, muss aber nicht. Mindestens bei neueren Fritz!Box Routern liegt normalerweise ein gelbes Kabel dabei, dies sollte immer gehen.

Sind alle diese Voraussetzungen erfüllt, so sollte – wenn der Provider liefert – auch zumindest via LAN-Verbindung ein Ergebnis bei einer Messung herauskommen, welches der gebuchten Geschwindigkeit weitgehend entspricht. Optimalerweise sollte man auch zu verschiedenen Tageszeiten prüfen.

Wenn nicht, so sollte man die Adapter-Eigenschaften noch mal überprüfen, eventuell kann es sein, dass man hier Einstellungen treffen muss. Am besten: Rechts auf das Startmenü in Windows 10 klicken und aus dem Kontextmenü den Geräte – Manager wählen. Geht natürlich auch via Windows 10 Einstellungen.

Voraussetzungen für optimalen Speed via WLAN

Optimal ist das richtige Wort hier, den maximal wird es via WLAN kaum geben. Abschläge für eventuelle Störungsquellen, vielleicht für Akku-Betrieb, für den Verbindungsaufbau, Fehlerkorrekturen … summiert sich halt. Plus bauliche Gegebenheiten, welche man durch Repeater oder auch mit Lösungen über die Steckdose (DLAN) etwas abmildern kann.

Jetzt muss auch noch die eigene WLAN-Karte für eine möglichst hohe Geschwindigkeit geeignet sein. Hier benötigt man eine Wi-Fi 5 oder jetzt neu Wi-Fi 6 Karte, optimal sind natürlich 2 Antennen. Hier gibt es dann je nach Karte recht unterschiedliche Ergebnisse, hinzukommt die Position zum Router und eben, ob man ein Notebook im Akku-Modus nutzt. Und auch beim WLAN gilt es natürlich zu prüfen, ob die Einstellungen optimal sind, etwa, ob man auch das 5 GHz Band tatsächlich nutzt. Eventuell muss man im Router-Setup und auch bei den Einstellungen des Adapters feintunen. Wenn alles gut läuft, keine Hindernisse im Weg sind, so sind 200-330 MBit/s realistisch. Je nach Wi–Fi Karte und Position zum Router inklusive all der Mauern, die vielleicht im Weg sind.

Lohnen sich 400 MBit/s dann?

Internet LaptopWie man sieht, wird man zumindest beim WLAN keine 400 MBit bekommen. Lohnt sich es dennoch? Ich denke schon, denn der Aufpreis ist meist gering und besonders, wenn man intensiver Streaming und Internet nutzt im Haushalt, gerade auch bei mehreren Personen, dann steht einfach mehr Bandbreite für jeden zur Verfügung.

Persönlich habe ich gute Erfahrungen mit der 400 MBit-Leistung von UnityMedia gemacht. Es wird bei uns geliefert wie versprochen. Natürlich macht jeder für sich so seine Erfahrungen mit seinem Provider und geschimpft wird über jeden in Foren, aber dies sind eben jeweils individuelle Erfahrungen und nicht immer liegt es auch am Provider. Ich kann auch nur den eigenen Anbieter beurteilen und dies eben auch nur basierend auf eigenen Erfahrungen.

Die Sache mit dem Kabel ist ein Shared Medium

Ein häufiges Argument ist, dass Kabel ja ein Shared Medium sei. Stimmt zwar irgendwo, aber im Grund ist jede Leitung irgendwo ein Shared Medium. Zudem: Bucht man 400 Mbit und der Nachbar hat auch Kabel, so teilt man die 400 ja nicht mit diesem, mindestens nicht als Eigentümer/Hausbesitzer. Ein guter Provider bietet an der nächsten Verteilstation natürlich genug Leistung an, sodass ein jeder an den einzelnen Übergabepunkten im Durchschnitt seine Leistung auch bekommt. Hier ist man möglicherweise im Vorteil, wenn man Kabel in Bereichen nutzt, die etwas weniger bevölkert sind, vermutlich ist dies auch so beim klassischen DSL. Im Allgemeinen schneidet UnityMedia bei den Downloadraten aber hervorragend ab und ist oftmals Testsieger, was ich zumindest bei unserem Anschluss auch durchaus bestätigen kann.

Speedtests kann man natürlich viele machen, bei UnityMedia direkt auch. Wenn ich mich ganz sicher fühlen möchte, dann wähle ich gerne den Speedtest von Speedcheck.org. Anschließend freut man sich natürlich über gute Resultate oder man hat einen Ansatzpunkt, um nachzubessern.

Abgesehen von der Frage, ob man immer die maximale Geschwindigkeit erreicht: Es fühlt sich einfach gut an eine schnelle Internet-Leitung zu haben, besonders, wenn das nicht immer so war. Von daher: Internet: 400 MBit – lohnt sich das? Von mir ein ganz klares Ja. Ob es dann auch unbedingt 1 GBit sein muss, was mittlerweile jetzt auch für mich möglich wäre, weiß ich allerdings noch nicht, vielleicht mal in der Zukunft, ganz dringend ist es nicht.

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