FidoNet? Was zum Teil ist das den? Wird sich vielleicht der eine oder andere fragen, insbesondere, die Smartphone-only Generation.
FidoNet war ein internationales Computernetzwerk, das in den 1980er und 1990er Jahren die Kommunikation zwischen Bulletin Board Systemen (BBS) ermöglichte. Es nutzte ein Store-and-Forward-System, um private Nachrichten (NetMail), öffentliche Forenbeiträge (Echomail) und Dateien zwischen den BBSes auszutauschen. Dieses dezentrale Netzwerk war ein Vorläufer moderner Foren und sozialer Netzwerke.
Wer hat das FidoNet erfunden?
FidoNet wurde 1984 von Tom Jennings entwickelt, einem Softwareentwickler aus San Francisco. Er schuf ein BBS-Programm namens „Fido“, das es Nutzern ermöglichte, Nachrichten auszutauschen. Die Idee war, ein offenes und flexibles System zu schaffen, das auf verschiedenen Plattformen lauffähig war. Jennings veröffentlichte die erste Version von FidoNet im Juni 1984. Das Netzwerk wuchs schnell und wurde bald von vielen BBS-Systemen weltweit genutzt.
Was wurde über FidoNet ausgetauscht?
FidoNet ermöglichte den Austausch verschiedener Arten von Daten:
- NetMail: Private Nachrichten zwischen Nutzern verschiedener BBSes.
- Echomail: Öffentliche Forenbeiträge, die es Nutzern ermöglichten, an Diskussionen zu verschiedenen Themen teilzunehmen.
- Dateien: Übertragung von Software, Dokumenten und anderen Dateien zwischen BBSes.
Die Daten wurden in sogenannten „Mailpacks“ verpackt und über Modemverbindungen zwischen den Systemen übertragen. Dank der Store-and-Forward-Technologie konnten Nachrichten auch dann zugestellt werden, wenn das Zielsystem offline war.
Wie funktionierte FidoNet?
FidoNet basierte auf einem modularen System von Programmen, die zusammenarbeiteten, um Nachrichten und Dateien zu übertragen. Ein typisches Setup bestand aus:
- Fido BBS: Das Bulletin Board System, das die Benutzeroberfläche und Funktionen wie Foren und Dateitransfer bereitstellte.
- Mailer: Ein Programm, das für das Senden und Empfangen von NetMail und Echomail verantwortlich war.
- Tosser/Scanner: Programme, die Echomail-Nachrichten verpackten und entpackten, um sie zwischen Systemen zu übertragen.
- FOSSIL-Treiber: Ein Gerätetreiber, der eine standardisierte Kommunikation zwischen der BBS-Software und dem Modem ermöglichte.
Die Kommunikation erfolgte über Modemverbindungen, wobei häufig das XMODEM-Protokoll für den Dateitransfer verwendet wurde. Die Nachrichten wurden in sogenannten „Mailpacks“ verpackt und über Nacht oder zu festgelegten Zeiten zwischen den Systemen übertragen.
FidoNet weltweit
Mit der Zeit wuchs FidoNet zu einem globalen Netzwerk mit Tausenden von Knotenpunkten. Um die Verwaltung zu erleichtern, wurde ein Adressierungssystem eingeführt, das aus Zone, Netz, Knoten und Punkt bestand (z. B. 1:123/456.78). Zonen repräsentierten geografische Regionen, Netzwerke waren Gruppen von Knotenpunkten, und Punkte ermöglichten es Nutzern, Nachrichten direkt an bestimmte Systeme zu senden.
In den 1980er Jahren wurden zusätzliche Funktionen wie Echomail eingeführt, die es ermöglichten, öffentliche Foren über das FidoNet-Netzwerk zu betreiben. Diese Foren wurden von Sysops (System Operators) erstellt und ermöglichten Nutzern den Austausch zu verschiedenen Themen.
Der Niedergang von FidoNet
Niedergang ist an sich nicht die richtige Bezeichnung, denn das FidoNet wurde einfach durch neue bessere Technologien abgelöst, also durch das Internet wie wir es heute kennen.
Mit dem Aufkommen des Internets in den 1990er Jahren begann daher der Niedergang von FidoNet. Das Internet bot eine schnellere und direktere Kommunikation, was viele Nutzer von FidoNet abwandern lies. Trotzdem blieb FidoNet in einigen Regionen, insbesondere in Gebieten mit begrenztem Internetzugang, weiterhin aktiv.
Heute existieren noch einige FidoNet-Systeme, die vor allem von Enthusiasten betrieben werden, die die Nostalgie und den Charme der frühen Online-Kommunikation bewahren möchten. Das FidoNet mag also nicht mehr die Bedeutung von früher haben, aber es lebt noch.