Softwarelokalisierung unterstützt weltweiten Vertrieb
Softwareentwickler tun gut daran, ihre Produkte weltweit anzubieten. Auch wenn Englisch die Weltsprache ist, macht es aber keinen großen Sinn, die Software jeweils nur in dieser einen Sprache zu verbreiten. Die meisten Nutzer arbeiten nämlich am liebsten in ihrer Muttersprache. Eine sprachliche und kulturelle Anpassung von verwendeten Applikationen macht also Sinn, weil sich die Nutzer dann leichter tun im Umgang mit der Software.
Viele Unternehmen arbeiten global und verwenden spezifische Applikationen in ihren Länderstützpunkten, teils auf allen Kontinenten. Die Kompatibilität der Software und auch die reibungslose Kommunikation werden damit in den Unternehmen deutlich gefördert. Doch die Nutzungshäufigkeit von Software hängt maßgeblich auch mit der Nutzerführung und der Verständlichkeit zusammen. Verständnisschwierigkeiten sollte es also gar nicht erst geben. Die einfache Anwendbarkeit und klare Nutzerführung helfen.
Erst lokalisieren, dann weltweit verkaufen
Softwarelokalisierung ist die Lösung, damit eine gute Software auch viele Anwender in allen möglichen Winkeln der Welt findet. Sprachanweisungen sind notwendig und sie lassen sich prima lokal anpassen. Dann ist ein großes Absatzgebiet für die Applikationen sicher. Es geht also darum, lokale Sprachversionen zu schaffen anhand von professioneller Softwarelokalisierung.
Eine Softwarelokalisierung bringt eine Software auf den landesüblichen Stand. Dabei ist selbst bei einer Sprache wie Deutsch zu unterscheiden. Deutsche nutzen vielfach andere Begriffe als Österreicher und Schweizer. Um den Gruß „Güät Tag wohl“ richtig einzuordnen, braucht es schon schweizerische Landeskenntnisse. Bei Redewendungen und auch bei Dialekten gibt es häufig Verständigungsprobleme zwischen Völkern. Mit viel Sachkenntnis lässt sich jedoch das Sprichwort „jemandem einen Bären aufbinden“ gut ins Englische übertragen. Und auf die Wendung „jemandem eine Abreibung verpassen“ in einem Online-Spiel sollte mit Fingerspitzengefühl in andere Sprachen übersetzt werden, damit keine Missverständnisse entstehen.
Lokalisierungen schließen Formate und Bilder ein
Auch bei Formaten bestehen weltweit große Unterschiede. Amerikaner nutzen andere Maßangaben als Europäer. Und Entfernungen wie Miles in Kilometer umzurechnen, das kann die Software ja bereits den Nutzern abnehmen. Am besten sollte Entfernungen oder auch Mengenangaben also landesgemäß dargestellt werden. Nur so lassen sich Fehler vermeiden.
Selbst Bilder wirken nicht überall auf der Welt gleich. Während ein Deutscher mit Daumen hoch inhaltlich „ok“ assoziiert, sehen Menschen im Iran oder in Bangladesch darin eine obszöne Geste. Und das Fatale daran ist, dass dies so mancher Europäer gar nicht weiß. Auch den schnüffelnden Hund als Suchagenten setzen Europäer gerne ein. Nur wenn Muslime diesen Hund sehen, empfinden sie nicht gerade Sympathie. Hunde gelten bei ihnen nämlich als unrein.
An die Zielgruppen denken und die Software anpassen
Softwarelokalisierung heißt, die Gewohnheiten der Menschen in den jeweiligen Ländern zu respektieren und die spezifischen Landeskenntnisse in die jeweiligen Applikationen einzubinden. Damit steigt auch die Akzeptanz der Nutzer in den verschiedenen Ländern.
Lesegewohnheiten wie die Leserichtung sind dabei ebenso einzubeziehen. Araber lesen nämlich von rechts nach links. Das sollte ebenso bei der Nutzerführung dieser Sprachausgabe berücksichtigt werden. Selbst wenn ein Muttersprachler die sprachliche Adaption vornimmt, bleibt noch die Schwierigkeit der unterschiedlichen Satzlängen in den jeweiligen Sprachen. Englische Sätze sind meist deutlich kürzer als deutsche. Ein Feld zum Scrollen schafft dieses Problem aus dem Weg. Auch adaptierbare Schriftgrößen können aus der Misere helfen, um mit dem Platzangebot auszukommen.
Hohes Sprachniveau mit Übersetzungen durch Muttersprachler
Damit das Nutzererlebnis nicht leidet oder gar irrwitzige und lustige Übersetzungen entstehen, sollte immer auf professionelle Übersetzer mit Landeskenntnissen zurückgegriffen werden. Sie sichern eine zielgruppengerechte Ansprache. Denn wo es sprachlich kniffelig wird, da ist Sachverstand gefragt. Selbst umgangssprachliche Floskeln lassen sich mit professioneller Unterstützung weltweit anpassen. Und das sollte immer im Hinterkopf behalten werden: Je professioneller die Ansprache ist, desto höher wird auch die Akzeptanz bei den Zielgruppen sein. Das Absatzgebiet steigt damit an und rechtfertigt jede Investition in eine professionelle Software-Lokalisierung.
Über den Autor: Christian Arno ist der Geschäftsführer von Lingo24 . Folge uns auf Twitter @l24de.