Schleppend war der Auftakt, aber mittlerweile sind immer mehr, vor allem auch ländliche Regionen, mit LTE versorgt. Gerade in Dörfern sieht ja oft sehr schlecht aus mit der DSL-Versorgung und mitunter gibt es gar keine. Eine der Auflagen bei der Versteigerung der Funkfrequenzen, die für LTE benötigt werden, war, dass die jeweiliegen Telekommunikationsunternehmen zunächst ländliche Regionen versorgen müssen, was auch zunehmend der Fall ist. Als Folge gibt es nun erstmal in vielen Regionen eine Alternative zum langsamen und vor allem teuren ISDN.
Wie aus 50 Mbit 384 Kbit werden…
Im ländlichen Raum wird dabei meistens das 800-Mhz-Frequenzband Frequenzband genutzt, während in städtischen Gebieten oft höhere Frequenzen genutzt werden (bei der Telekom 1800 Megahertz). Das niedrigere Frequenzband hat den Vorteil, dass größere Flächen abgedeckt werden, bei weniger Funkmasten (also auch günstiger für den Anbieterist), hat aber den Nachteil, dass die mögliche Geschwindigkeit geringer ist. Theoretisch 50 Megabit, praktisch aber deutlich weniger, um der entsprechenden Last zwischen vielen Teilnehmern, gerecht zu werden. Bei der Telekom werden dann auch aktuell 7.2 Megabit beworben, was natürlich immer noch für den Landbewohner ein Traum ist. Wenn überhaupt, so stehen vielen in solchen Regionen oft nur DSL Light, also 384 kbit zur Verfügung.
Der Haken bei LTE: die Drosselung
Leider hat die Sache einen Haken: Die Geschwindigkeit von 7200 wäre ein Traum, leider bekommt man in diesen Genuss aber nur bis zu einem Datenvolumen von 10 GByte. Ist dieses aufgebraucht, wird leider gedrosselt. Man wird auf DSL Light – Niveau zurückgestuft, also auf 384 kbit. Von dem – einst von der Politik versprochenen – schnellen DSL Anschluss für alle Bürger kann also nicht wirklich die Rede sein, zumindest nicht für lange. Gerade, wenn man Gebrauch machen möchte von modernen Möglichkeiten, etwa Mediatheken, Streaming Diensten, aber auch, wenn man beruflich oder privat, häufiger große Dateien hochladen oder herunterladen möchte, dann ist natürlich schnell Schluss mit dem schnellen Internet.
Begründet wird dies mit Positionen, wie Überlastungen vermeiden etc., überzeugen kann diese Argumentation aber nicht. Denn, wenn es in den ersten Tagen eines Monats, wenn die meisten die volle Geschwindigkeit nutzen, klappt, warum sollte es nicht den Rest des Monats funktionieren.
Schade, denn würde nicht gedrosselt, oder zumindest nicht so stark, dann wäre LTE gerade für Dorfbewohner eine wirklich tolle Alternative, so bleibt ein Nachgeschmack, der unnötig ist. Verbesserungsbedarf besteht hier auf jeden Fall. Denn mehr DSL oder LTE auch auf dem Lande wäre auch für Gemeinden, Unternehmen und Gewerbetreibende ein großer Gewinn: Das Leben auf dem Lande würde wieder attraktiver werden.
LTE: für viele dennoch eine echte Alternative
Dennoch: gibt es bisher noch kein DSL in Ihrer Region, oder haben Sie bisher nur DSL-Light, dann ist LTE (also DSL per Funk) eine interessante Alternative für Sie, unter Umständen die einzig Mögliche.
Auch bei bisherigem DSL Light kann es sich durchaus lohnen, denn zumindest für ein paar Tage bekommt man ein wenig mehr Geschwindigkeit. Wie lange das Datenvolumen reicht, bevor gedrosselt wird, hängt sicher auch vom eigenen Surfverhalten ab. Das Abrufen von Nachrichten oder Wetterberichten benötigt natürlich weniger Datenvolumen als der Abruf von Videos.
Es bleibt auch immer die Hoffnung das zukünftig weniger oder besser noch gar keine Drosselung mehr erfolgt. Empfehlenswert ist als DSL – Alternative sicher das Angebot der Telekom, weil hier auch ein echter Festnetzanschluss inklusive ist, der meines Erachtens doch sicherer und stabiler ist als ein Voice-over-IP Anschluss.
Preislich liegt das DSL via Funk Paket im Rahmen vergleichbarer Pakete für das übliche DSL, allerdings kommt noch ein wenig für den speziellen Router hinzu (Miete oder Kauf), diesen könnte man sicherlich auch preislich attraktiver anbieten.
Für alle ohne DSL bisher oder nur mit DSL Light ausgestattet, ist DSL via Funk aber interessant.